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1200×630 px, Motiv Lackrolle auf Holz, Text „Holz streichen – Anleitung 2025“

Holz richtig streichen – komplette Anleitung & Profi‑Tipps 2025

1) Wann streichen – wann ölen/lasieren?

Kurz gesagt: Streichen/Lackieren schließt die Oberfläche; Lasuren betonen die Maserung; Öle/Wachse fühlen sich natürlich an, brauchen aber mehr Pflege.

Bevor die erste Lackschicht überhaupt in Frage kommt, zählt die Entscheidung für das richtige System. Eine deckende Lackierung liefert eine harte, geschlossene Schutzhaut – ideal für Türen, Möbelkorpusse, Treppenwangen oder Fensterrahmen. Eine Lasur lässt Poren und Maserung sichtbar, schützt aber nur begrenzt und braucht außen regelmäßige Pflege. Öl und Wachs geben eine warme Haptik, eignen sich für Möbel und Arbeitsplatten, verlangen jedoch zyklische Auffrischung. Die Wahl richtet sich nach Beanspruchung (hoch = Lack), Optik (Holzbild zeigen = Lasur/Öl) und Standort (außen wirken UV und Feuchte).

Merkpunkte (kompakt):

  • Streichen/Lack: geschlossene, robuste Oberfläche (Möbel, Türen, Fenster).

  • Lasur: offenporig, Maserung sichtbar (Zäune, Sichtschutz, Balken).

  • Öl/Wachs: natürliche Haptik, pflegeintensiver (Arbeitsplatten, Möbel).

  • Entscheidung: Beanspruchung · Optik · Standort/Umwelt.


2) Material & Werkzeug (Empfehlungen)


Das richtige Material spart Zeit und verbessert das Ergebnis. Für Rohholz bewährt sich eine Schliff‑Leiter 80→120→180/220, bei tragfähigen Altanstrichen reicht 120/180 zum Mattieren. Reiniger (Anlauger/Entfetter) entfernen Fett und Silikon, UV‑feste Bänder und Folien schützen angrenzende Flächen. Bei Grundierungen unterscheidest du Haftgrund (für glatte/alte Lacke), Isoliergrund (gegen durchschlagende Inhaltsstoffe wie Tannine, Nikotin, Ruß) und Holzschutzgrund (außen, gegen Bläue). Als Decksysteme kommen wasserbasierte PU‑Acryllacke (schnell, geruchsarm, nicht vergilbend) oder Alkydlacke (sehr robust, aber längere Trocknung, innen vergilbungsgefährdet) infrage. Für horizontale, stark beanspruchte Flächen nutze Parkett‑/Treppenlack; außen ggf. Dünn‑/Dickschichtlasur.

Stichpunkte:

  • Schleifpapier: 80/120/180/220 (roh); 120/180 (Altanstrich); Zwischenschliff 240–320.

  • Maschinen: Exzenter/Schwingschleifer, Schleifklotz, Multitool für Kanten.

  • Reinigung: Anlauger/Entfetter, Staubsauger, fusselfreie Tücher, Staubbindetuch.

  • Abdeckung: UV‑festes Band (außen), Folie/Vlies.

  • Grundierung: Haftgrund · Isoliergrund · (außen) Holzschutzgrund.

  • Beschichtung: PU‑Acryllack (wasserbasiert) · Alkydlack (lösemittelbasiert) · Lasuren · Parkett-/Treppenlack.

  • Werkzeug: Synthetikpinsel (schräg/flach), Feinrolle (Schaum/Microfaser), Wanne, Rührstab.


3) Untergrundcheck

Ein tragfähiger Untergrund entscheidet über Haftung und Standzeit. Prüfe Holzfeuchte (innen < 18 %, außen < 15 %), entferne Harzgallen und reinige harzreiche Stellen mit geeigneter Verdünnung. Risse und Ausbrüche füllst du mit 2K‑Holzspachtel, lässt aushärten und planst nach. Kanten rundest du auf etwa 1–2 mm – das erhöht die Schichtdicke am Rand und verhindert Abplatzer.

Stichpunkte: Holzfeuchte < 18 % · Harzstellen säubern · Spachteln & planschleifen · Kanten runden (1–2 mm).


4) Schleifleitfaden


Schleife in Faserrichtung. Rohholz wird über 80 → 120 → 180/220 immer feiner, Altanstriche, die noch tragen, nur mit 120/180 mattiert – glänzende Stellen (Restglanz) müssen verschwinden. Ist der Altanstrich schlecht, entferne ihn chemisch/thermisch oder schleife bis aufs Holz und baue die Schliffleiter neu auf.

Stichpunkte:

  • Rohholz: 80 → 120 → 180/220.

  • Altanstrich tragfähig: 120/180 matt anschleifen (Glanz komplett brechen).

  • Altanstrich schlecht: abbeizen/abschleifen, dann 80 → 120 → 180.

  • Ziel: homogene Oberfläche ohne Querkratzer; nach jedem Gang entstauben.

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5) Reinigen & Entstauben


Nach jedem Schliff gründlich saugen. Ein leicht angefeuchtetes, fusselfreies Tuch oder ein Staubbindetuch nimmt den Feinstaub. Silikon und Öl sind Lack‑Killer – nur mit geeignetem Reiniger entfernen, sonst drohen Krater („Fisheyes“).

Stichpunkte: Saugen · Staubbindetuch · Entfetten bei Bedarf · Silikon konsequent entfernen.


6) Grundieren (nach Untergrund)


Die Grundierung entscheidet über Haftung und Optik. Auf glatten/alten Lacken sorgt Haftgrund für Anbiss, bei Eiche/Meranti blockt Isoliergrund das Durchschlagen von Tanninen oder Verunreinigungen. Holzschutzgrund ist Außen‑Sache und gehört nicht ins Innenraumprojekt. MDF‑Kanten bekommen besondere Aufmerksamkeit. Dünn, gleichmäßig auftragen, Läufer sofort ausstreichen und penibel trocknen lassen.

Stichpunkte: Haftgrund – glatte/alte Lacke · Isoliergrund – Eiche/Tropen/Nikotin · Holzschutzgrund – außen · MDF‑Kanten extra.


7) Lackaufbau & Verarbeitung


Verarbeite bei 10–25 °C und 40–65 % r. F., niemals in praller Sonne oder Zugluft. Arbeite in Feldern und verschlichte „nass in feucht“ längs der Maserung. Kanten und Profile mit dem Pinsel schneiden, Flächen mit der Feinrolle auftragen. Zwei bis drei dünne Schichten liefern das beste Ergebnis. Zwischenlagen mit 240–320 nur mattieren, dann sauber entstauben. Rechne mit 8–12 m²/L je Schicht; Endholz schluckt mehr. Wasserbasierte PU‑Lacke sind nach 1–2 h staubtrocken, 4–8 h überstreichbar; durchgehärtet ist das System nach 5–7 Tagen (Alkyd länger).

Stichpunkte: Klima 10–25 °C · 2–3 dünne Lagen · Zwischenschliff 240–320 · 8–12 m²/L · Durchhärtung 5–7 Tage.


8) Typische Fehler & Fix


Läufer/Nasen entstehen bei zu viel Material – innerhalb von 5–15 Minuten mit der trockenen Rolle „aufnehmen“. Ist es bereits hart, plan schleifen und dünn nachlegen. „Orangenhaut“ weist auf falsche Rolle, zu warme/zu trockene Umgebung oder zu zähes Material hin – dünner, langsamer, Rolle wechseln. Krater („Fisheyes“) kommen durch Fett/Silikon – konsequent entfetten und mit Isoliergrund neu aufbauen. Aufrauung nach der ersten Schicht ist normal: die Fasern stellen sich, ein kurzer Feinschliff (320) glättet.

Stichpunkte: Läufer aufnehmen · Orangenhaut: Rolle/Klima prüfen · Krater: entfetten/isolieren · Aufrauung: 320er Zwischenschliff.


9) Außen: Extra‑Schutz


Außen zählen UV‑Stabilität und Feuchteschutz. Kanten und Endholz werden satt grundiert, Fugen elastisch gehalten. Helle, UV‑stabilere Töne verlängern die Standzeit. Streiche nur bei geeignetem Wetter (kein Nebel, keine pralle Sonne). Plane eine jährliche Sichtprüfung ein; frühzeitiges Pflegelackieren verdoppelt oft die Lebensdauer.

Stichpunkte: Endholz/Kanten satt · elastische Fugen · helle/UV‑stabile Systeme · 1×/Jahr prüfen.


10) Pflege & Wartung


Während der ersten Woche nur leicht belasten und nebelfeucht reinigen. Später pH‑neutrale Reiniger nutzen, keine Scheuermittel. Kratzer früh anschleifen und überlackieren, bevor Feuchte eindringt.

Stichpunkte: Woche 1 schonend · pH‑neutral · Kratzer früh ausbessern.  


11) Materialbedarf & Zeitplan (Beispiel 5 m², 3 Schichten PU)

Stichpunkte: Grundierung ~0,5 L · Lack 1,5–2 L · Schleifmittel 80/120/180/320 · Band/Folie.
Zeitplan: Tag 1 Reinigung+Schliff+Grund · Tag 2 Zwischenschliff+1. Lack · Tag 3 Zwischenschliff+2. Lack · Tag 4 Reserve/3. Lack · Nutzung schonend ab Tag 5–7.


FAQ 

Welche Körnung für den Zwischenschliff? 240–320, nur mattieren, nicht „runter“ schleifen.
Matt oder glänzend? Glänzend ist härter, zeigt aber Fehler; seidenmatt ist universell und verzeiht mehr.
Warum Kanten runden? Mehr Schichtdicke an der schwächsten Stelle – weniger Abplatzer, bessere Haltbarkeit.
PU oder Alkyd? Innen meist PU (schnell, geruchsarm, nicht vergilbend). Alkyd für besonders robuste Anwendungen – Trocknung und Vergilbung beachten.
Lasur statt Lack? Wenn die Maserung sichtbar bleiben soll und regelmäßige Pflege ok ist – besonders im Außenbereich.

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